Storytime

Ich bin übrigens Zeitmillionärin!

2025/01/27

Ich bin übrigens Zeitmillionärin!

Vor zwei Wochen stand mal wieder ein kurzer Drogerie-Besuch an. Bereits während des Einkaufens fiel mir eine ältere Frau, wahrscheinlich in ihren 70ern, auf, die im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel etwas suchte. Sie redete munter und offen mit den Mitarbeiterinnen und sagte immer wieder: "So etwas habe ich ja noch nie gebraucht."

An der Kasse stand sie dann direkt hinter mir, ich war schon kurz davor zu erklären, dass man Nahrungsergänzungsmittel besser in der Apotheke kauft (Berufskrankheit), habe aber festgestellt, dass es sich nur um einen einfachen Wärmebalsam handelte. Als ich mich schließlich auf die  Kassiererin fokussierte, hörte ich die Dame ihren Hintermann fragen, ob er gerne vor wolle, weil er es eventuell eilig habe. Der Mann verneinte das (sie hatte ja schließlich nur einen Artikel in der Hand).
Daraufhin fiel der alles entscheidende Satz. Sie antwortete:

"Wissen Sie, ich bin nämlich Zeitmillionärin!"

Boom, was für eine geniale Sache! Zeitmillionärin! Das will ich auch, dachte ich. In mir kamen einige Gedanken auf, die teils positive und auch ungute Gefühle auslösten.

Wie geil muss es sein, Zeitmillionärin zu sein? Man könnte den ganzen Tag nur die Dinge tun, auf die man Lust hat. Nur noch das, was Spaß macht, was gut tut und dabei nicht auf die Uhr schauen. Jeden Tag ein neues Abenteuer. Ich sah mich bereits am Strand, im Wasser schwimmen, eine Runde Golf spielen, ein Stöckchen für meinen Hund werfen, nebenbei ein spannendes Buch schreiben (oder vielleicht auch so eins lesen) und alles ohne Stress, Unmut und schlechte Gefühle.

Im nächsten Moment dachte ich an andere Zeitmillionäre, die ich kenne. Vor allem im Alter der netten Dame hinter mir. Ich kenne einige Rentner, die Zeitmillionäre sind und auch das nötige Kleingeld haben, sich ein glückliches und erfülltes Leben zu ermöglichen. So, wie gerade beschrieben (wobei das sicher für jeden etwas anderes bedeutet). Doch was passiert im Alter, wenn man im Laufe des Lebens nicht bereits das ausgelebt hat, was einem Freude bereitet? Genau, man weiß gar nicht, was man mit der vielen Zeit anfangen soll. Hobbys? Habe ich nicht. Bewegung? Mir tut doch alles weh. Reisen? Was soll ich denn dort? Ich glaube, der Schlüssel dafür, die Zeitmillion auch richtig genießen zu können, liegt darin, bereits im jungen Erwachsenenalter immer zu schauen: Was sind MEINE Bedürfnisse, was mache ICH gerne und wie kann ICH herausfinden, was MIR gut tut?

Woher soll man mit 70 auch wissen, was man mit der ganzen Zeit anfangen soll, wenn man in den vielen Jahren zuvor immer nur die Dinge getan hat, die von außen an einen herangetragen wurden? Man ist seiner beruflichen Arbeit nachgegangen, hat sich um seine Mitmenschen gekümmert und vor allem deren Bedürfnisse erfüllt. Die eigenen? Nicht so wichtig. Ich glaube man muss sein ganzes Leben lang damit verbringen, Dinge zu finden, die einen wirklich erfüllen. Und zwar einen ganz alleine, ohne, dass dieses positive Gefühl mit einer anderen Person verknüpft ist. 

So wie meine Oma. Ich weiß zwar nicht, wie sie es gemacht hat, aber sie hat Ihre 70er damit verbracht zu reisen (in die ganze Welt), in die Sauna und das Fitnessstudio zu gehen, zu Theaterpremieren, lange Spaziergänge alleine zu unternehmen und mit Freundinnen Sonntags Kuchen zu essen. Sie hat mit ihrer Zeitmillion definitiv sehr viel angefangen. 

Natürlich kann man nicht alle Senioren über einen Kamm scheren, denn viel hängt natürlich von finanzieller Sicherheit ab. Ohne die, kann man die Zeitmillion, jedenfalls von außen betrachtet, nicht voll auskosten. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wahres persönliches Glück nichts mit teuren Unternehmungen zu tun hat, sondern vielmehr damit, den Tag mit Dingen zu füllen, die Spaß machen und die man gerne tut. Das kann auch der heimische Garten sein, in dem man zahlreiche Gemüsesorten anbaut, der lange Waldspaziergang jeden Tag, das Schwimmen im See, eine Radtour mit Bekannten durch eine schöne Landschaft oder Schreiben, Lesen bzw. tüfteln (an was auch immer).

Was ist nun meine persönliche Schlussfolgerung? Zeitmillionär sind wir, mit erreichen des Rentenalters, alle irgendwann. Wie wir diese Zeit nutzen und vor allem genießen können, hängt davon ab, wie glücklich wir bereits im Leben waren und sind. Und auch davon, ob wir bereits Tätigkeiten entdeckt haben und ausleben, die wir gerne tun. Dann birgt die freie Zeit sehr viel Gutes. Dann kann man sie in vollen Zügen genießen. 

Lag der Fokus in den eigenen 40-50 Berufsjahren darauf, nur zu funktionieren und für andere da zu sein, wird es mit 70 dann um so schwerer, neue Dinge auszuprobieren. Also lieber ab sofort auf die Zeitmillion vorbereiten, die viel schneller da ist, als wir uns im Alltag manchmal vorstellen wollen.


<3

Merry Christmas! Für die Nachbarn

Beim Spaziergang durch unsere Straße in der Einfamilienhaussiedlung kann man sich schon an einigen Lichterketten erfreuen. Zum Beispiel an schönen Kränzen, kleinen Rentieren, die zusammen mit Ihren Baby-Rentieren leuchtend im Vorgarten stehen oder auch an Schneemännern, die aufgepumpt mit Luft und Licht die Vorgärten verschönern. Es fühlt sich heimisch an und es gibt tatsächlich einige Menschen, die wirklich ein Händchen für ästhetischen Gartenschmuck haben.

Wenn mich dann allerdings, wie gestern, mein Nachbar fragt, warum in meinem Vorgarten nun so gar nichts leuchtet, frag ich mich nur, warum ihn das so brennend interessiert. Gleichzeitig erzählt er mir mit einer eher genervten und erschöpften Tonlage, "er habe jetzt mal die Lichterketten dran gemacht. Man muss hier ja mal nachziehen!"  Was er mir damit indirekt rüberbringt: Dass er das ganze Gebimmel und Gebammel irgendwie schön findet, aber eigentlich hat ihm der Aufbau gerade gar keinen Spaß gemacht. Kann ich nachvollziehen, es grenzt schon an Höchstarbeit, die langen Strippen und Kabel überall hin zu manövrieren, so dass es auch halbwegs akzeptabel aussieht. 

Diese gesellschaftliche Norm, eine weihnachtliche Beleuchtung in den Garten zu stellen, scheint ziemlich groß zu sein. Viele in meiner Nachbarschaft legen sehr viel Wert auf einen schön geschmückten Garten, auch wenn glücklicherweise noch kein offensiver Konkurrenzkampf ausgebrochen ist. Nur die sanfte Brise eines leichten Druckgefühls weht durch die Einfahrt, wobei der strahlende rote Herrnhuter Stern anfängt zu schaukeln.

Ich frage mich: Wo sind eigentlich die ganzen Steckdosen im Garten versteckt? Wahrscheinlich neben den zahlreichen im Rasen versenkten Wassersprinklern, die im Hochsommer bei 35°C die Wiese berieseln. Durch eingelassene Dinge im Boden kann man wohl in jeder Jahreszeit vorne mit dabei sein.

Und warum ist es eigentlich immer der Vorgarten? Macht es nicht in erster Linie Sinn, den eigentlichen Garten zu schmücken, damit ich mich auch daran erfreuen kann, wenn ich am Esstisch sitze? Oder vielleicht dann, wenn ich Freunde einlade und wir gemeinsam hinten auf der Terrasse stehen und die Lichter betrachten? 

Wer sagt, er schmücke seinen Vorgarten nur für sich selbst, lügt. Komme ich als durchschnittlicher Mensch täglich nach 17 Uhr nach Hause, habe ich Glück, wenn die selbst installierte Zeitschaltuhr die Beleuchtung bereits angeknipst hat. Dann kann ich mich genau zwei Minuten täglich daran erfreuen, wenn ich das geparkte Auto Richtung Hauseingangstür verlasse. Toll, hat sich auf jeden Fall richtig gelohnt.

Oder machen wir es doch hauptsächlich für die anderen oder um ein einheitliches Straßenbild zu generieren?

Und überhaupt: Warum machen wir eigentlich immer so viel für die anderen? Welches hartnäckige Klischee wollen wir erfüllen und welches Theaterstück von Vorstadtfamilie wollen wir aufführen? Hätte mein Nachbar mit tiefer Freude gesagt, dass er jetzt endlich die schöne Beleuchtung anbringt, weil er das so liebt und gerne anschaut, dann wäre das eine ganz andere Situation gewesen.

Genauso könnte man fragen, warum ein Haus mit Hund und zwei Kindern die einzig wahre und für jedermann absolut erstrebenswerteste Lebensweise darstellt. Das scheint der unausgesprochene Standard zu sein. Alles, was davon abweicht, muss erst einmal ausführlich allen und jedem erklärt werden. Dazu gehört dann eben auch die Tatsache, warum man seinen Vorgarten zur Weihnachtszeit nicht schmückt.

Wieso darf nicht jeder ungefragt selbst entscheiden, was einem Freunde bereitet und was nicht? Ist es für mich das größte Glück, meinen Vorgarten in ein Lichtermeer zu verpacken wie ein riesiges Weihnachtsgeschenk, dann go for it! Wenn jedoch alles nur in Nervigkeit und Stress ausartet, sollte ich mich doch fragen, für was ich lieber meine Zeit verschenken möchte. Liebe ich es, einen prächtigen Tannenbaum im Haus zu haben, mit vielen kleinen Anhängern aus den letzten Jahrzehnten, die zum Teil selbst gebastelt oder noch aus Omas Keller stammen, dann kann das durchaus meine persönliche Alternative zum beleuchteten Vorgarten sein. Jeder sollte das machen, was ihm wichtig ist und worauf es ihm persönlich ankommt.

Stattdessen genieße ich die Zeit lieber mit Menschen, als dass ich sie mit Dekorieren, Aufbauen, Organisieren oder Verschönern verstreichen lasse. Vielleicht sollten wir heute alle mal ganz genau unsere Terminkalender checken, wie sich möglichst viel Zeit mit Familie und Freunden in den vorweihnachtlichen Alltag integrieren lässt. Verschiebe keine Treffen mit einer guten Freundin auf Mitte Januar, weil du es im Dezember nicht einrichten kannst. Verschiebe lieber den Vorweihnachtsstress auf später. An einen Ort, der viel zu weit weg ist, um dir deine Zeit zu rauben.

Und erst dann, wenn wir aus tiefstem Herzen ganz persönlich und frei eine Entscheidung gefällt haben, kann uns die Frage des Nachbarn, wo denn die Lichterketten im Garten wären, nicht sauer machen. Erst dann hören wir auf uns zu vergleichen.

(Pssst:  Bei einigen Nachbarn hängen die Weihnachtsketten am Hausdach ganzjährig herunter. Scheint also ganz schön nervig zu sein, diese jährlich aufs neue anzubringen. Oder sie finden es einfach schön, im Hochsommer die Ketten beim Schlürfen des dritten Aperölchens auf der Terrasse zu bestaunen und sich an die tolle Weihnachtszeit zu erinnern...)

<3


Instagram: Beziehungsstatus kompliziert

Du hast bestimmt mitbekommen, dass ich letzte Woche auf der Expopharm in München war. Das Messeerlebnis des Jahres für die Apothekenbranche - würden jetzt einige sagen. Mitbekommen hast du es, wenn du mir auf Instagram folgst. Ich habe dort ein paar Eindrücke aus den beiden Messetagen geteilt, an denen ich vor Ort war. Außerdem durfte ich für PTAheute die Story-Funktion auf Instagram übernehmen, was mir unheimlich viel Spaß gemacht hat.

Und jetzt, wieder zurück im Alltag, ist irgendwie mein inneres Instagram-Feuer wieder entfacht. Lange gab es nur noch ein wenig Glut, die vor sich hin geglimmt hat und fast komplett erloschen wäre. Aber jetzt? München hat die Flamme wieder zum Vorschein gebracht. Seit ich zurück bin, ist meine tägliche Screentime irgendwie in die Höhe geschossen. Waren es zurerst Nacharbeiten der Messe sind es jetzt eigene Beiträge, die teile. Ich verspüre im Alltag oft das Bedürfnis das Handy in die Hand zu nehmen und einen kleinen Teil meines Alltags hochzuladen.

Doch es ist kompliziert, habe ich jetzt bemerkt. Gleichzeitig konsumiere ich auch wieder mehr Content von anderen. Ertappe mich unfassbar oft dabei, wie ich mein Telefon einfach in die Hand nehme, die App öffne und schaue, was es Neues gibt. Neues? Was soll schon innerhalb der letzten 20 Minuten Neues passiert sein? Ich checke Likes, DMs und Co nur um dann festzustellen, dass das einfach eine riesige Zeitverschwendung darstellt. 

Die Flamme wird kleiner und unsere so spontane, aufregende und irgendwie neue Liebe gerät nach nur wenigen Tagen ins Wanken. Beziehungsstatus eindeutig kompliziert. Ich sitze da, schaue aus dem Fenster und gehe erst einmal eine Runde mit dem Hund, um den Kopf frei zu bekommen. Besinne mich auf Arbeit und Alltag, lege das Handy wieder bewusst zur Seite, auch wenn es irgendwie gerade besonders schwer fällt.

Seit heute Morgen mache ich mir wieder vermehrt Gedanken darüber, was ich mit meinem Instagram-Account überhaupt erreichen will. Welches Ziel könnte ich damit verfolgen? Wen interessiert schon mein Alltag und will ich überhaupt, dass alle wissen, was ich so treibe? Ich entscheide mich, demnächst eine Instagram-Pause zu machen. Ich werde die App einfach mal löschen, für eine Weile. Tut bestimmt gut, denke ich mir, während ich den Müll nach draußen bringe. 

Beim Ausschütten des Papiers in die Tonne fällt mir ein grünes Eintrittsbändchen in die Hände, da es zuerst etwas im Eimer hängen bleibt. Es ist von der Expopharm. In diesem Moment fällt mir ein, dass ich noch einmal auf Instagram die ein oder andere News zur Veranstaltung von letzter Woche recherchieren wollte. Zurück im Haus nehme ich mein Handy in die Hand und öffne die App. Meine vorherigen Gedanken sind wie weggeblasen. Ich nehme mir einen Kaffee und mache es mir gemütlich.

 <3

Ich mach da nicht mehr mit! 

(Oder: Warum wir ständig in Eile sind)

Warum sind wir nur ständig in Eile? Hetzen hin und her, verlieren dabei den Überblick und fühlen uns am Abend einfach vor den Kopf gestoßen. Obwohl wir wissen, dass wir Schlafen sollten, klimpern wir lieber noch ein paar Stunden auf dem Handy herum und lassen uns von lustigen TikTok-Tänzen und süßen Katzenvideos berieseln. Am nächsten Morgen wieder das gleiche Bild: Ich bin müde, ich hab zu wenig geschlafen, das Glas Wein hätte nicht sein müssen, Kinder anziehen, ab in die Kita, auf Arbeit, alles abarbeiten, Kinder bespaßen, Haushalt, Essen, Familie und wieder ab auf die Couch...

Puh! Das stresst schon beim alleinigen Lesen. Doch warum machen wir das? Warum ist dieser Zustand das aktuelle "Normal" in der Gesellschaft? Wo sind wir als Einheit falsch abgebogen?

In einer Gesellschaft, in der wir immer nur hetzen, in der Leistung zählt, fällt es unheimlich schwer, sich wirklich frei zu machen. Permanentes und zeitlich aufwändiges Arbeiten wird sehr hoch angesehen. Hustle-Culture genannt. Was modern klingt, ist aber eigentlich langfristig ungesund, vor allem dann, wenn uns der Alltag so gar keine Freude mehr bringt. 

Das dauerhafte "in Eile sein" ist eine Tugend. Das haben wir von Klein auf gelernt. Sei gut in der Schule, bekomme gute Noten, streng dich an. Nur so kannst du später einmal einen sicheren Job bekommen, mit dem du gutes Geld verdienst. Lob und Anerkennung haben bereits in der Kindheit auf Leistung aufgebaut. Und so ist es auch im Erwachsenenleben. Befinden wir uns einmal nicht in Eile, dann fühlen wir uns direkt gelangweilt und überlegen, mit welcher Tätigkeit wir diese kurze Minute der Ruhe füllen können. Zu den Klassikern zählen Überstunden oder das Handy.

Dabei wird mentale Eile, der Mental-Load, als absolut okay angesehen. Nicht nur das, er wird sogar angestrebt, jedenfalls haben wir das so in unseren Knochen. Während wir mental permanent auf Hochtouren arbeiten, bleibt die körperliche Aktivität oft auf der Strecke. Mentale Eile ja, körperliche aber bitte nicht. Jeder, der sich einen Hund zugelegt hat, hat sich vorher von mindestens einer Person anhören müssen: "Aber da musst du ja mindestens zweimal täglich rausgehen. Das ist ja voll anstrengend. Willst du das wirklich?" Kein Mensch würde stattdessen jemals sagen: "Du hast zwei Kinder und einen Job in einem Großkonzern? Das ist ja total anstrengend, willst du das wirklich? Meinst du, dass dir das mental wirklich gut tut? Kinder und Job sind wirklich zu viel, mach das lieber nicht!"

Der Unterschied ist so banal, dennoch sehen wir körperliche Betätigung als störender an als mentale Auslastung.

Man muss sich nur einmal im eigenen Umfeld umhören. Ich kenne einige Menschen, die in einem Job festhängen, der ihnen keine Freude bereitet und jegliche Freizeit auffrisst. Sie erkennen das Problem sogar selbst, ändern aber nichts daran. Denn es existieren Glaubenssätze wie: "Wer soll denn sonst meine Arbeit machen?" "Wenn wir jetzt alle einfach aufhören, wo soll das denn hinführen?" "Weniger Stunden kann ich nicht gehen, denn die Arbeit bleibt ja trotzdem für mich liegen." 

Die Fragen sind aber vielmehr: Warum sind uns unsere Lebenswünsche so viel weniger Wert als einen bestimmten Job auszuüben? oder auch: Warum verbinden wir hartes Arbeiten so sehr mit Erfolg und betrachten hingegen die Verwirklichung unserer eigentlichen Bedürfnisse außerhalb der Job-Blase als Scheitern?

Ich habe für mich beschlossen: Ich mach da nicht mehr mit! Mit Blick auf diesen "Hetz-Zustand" wurde mir schnell klar, dass ich mich davon frei machen muss. Doch das fällt gar nicht so leicht. Ich arbeite daran, mir selbst zu erlauben, Entspannung zu fühlen und Ruhe zuzulassen. Ich erlaube mir, einen entspannten Arbeitsalltag zu führen und dann richtig Energie und Freude zu haben, mein Kind aus der Kita abzuholen und mit ihm etwas zu unternehmen. Teilweise fühlt es sich falsch an, keinen großartigen Alltags-Stress zu erleben, denn ich habe nicht gelernt, damit umzugehen. 

Ich sage mir dann immer wieder: Erfolg hat nichts mit Stress und Eile zu tun. Erfolg im Beruf kann auch bedeuten, flexibel und hoch effizient zu arbeiten. Erfolg heißt auch, Zeit für Dinge zu haben, die einem wirklich am Herzen liegen. Erfolg heißt für mich zudem, einen Job zu haben, der sich den Großteil der Zeit gar nicht wie Arbeit anfühlt. Das alles klingt einfach traumhaft, fühlt sich in der Umsetzung aber manchmal komisch und verkehrt an. Denn das ist nicht die Art und Weise, wie die Welt funktioniert, oder?

Anstatt die freien Minuten im Alltag mit sinnlosen Tätigkeiten zu füllen, sollten wir uns lieber fragen: Was will ich denn wirklich mit dieser freien Zeit anfangen? Vielleicht nutze ich sie ab jetzt gezielt, um mich beruflich neu aufzustellen, um alle Facetten des Lebens gleichermaßen genießen zu können. 

Das zu erkennen und darauf hinzuarbeiten ist meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg auf langer Strecke.

<3

Gedanken zum Medikationsmanagement

Die Häufung von Negativerfahrungen von Apothekerinnen im Bereich der pharmazeutischen Dienstleistung „Medikationsmanagement“ hat mir gerade ein paar Gedanken in den Kopf geschüttet.


Wie bereits erwähnt, ist die Medikationsanalyse die Königsdisziplin eines jeden Pharmazeuten. Wenn sich die fünf Jahre Studium gelohnt haben, dann immerhin hierfür. Die Wechselwirkungen von Arzneimitteln und Wirkstoffen untereinander zu ergründen und auf Relevanz zu prüfen haben nur wir so gelernt. Auch Kontraindikationen gehören dazu. Kein anderer Anhänger im Gesundheitsbereich hat damit nur annähernd so viel Zeit verbracht wie wir. 


Im Alltag in der Offizin gehen natürlich die ein oder anderen Informationen dazu verloren. Wir praktizieren täglich nur eine geringe Menge dieses Wissens und nutzen ganz routinemäßig die Software zur Hilfe. Die Durchführung von Medikationsanalysen oder so genannten Brown-Bag Analysen ist daher zu Beginn etwas zeitaufwändig. Langwierige Recherchen, neue Studien und Erkenntnisse müssen kombiniert, auf Relevanz geprüft und auf Allerwelts-Deutsch heruntergebrochen werden. Mit der Zeit wird es leichter und geht wieder locker flockig von der Hand, da viele Medikamente echte Dauerbrenner sind. Ganz easy wie zu Uni-Zeiten.


Außerdem haben wir Apothekerinnen genau das studiert. Wir lesen uns kurz in die Thematik ein und haben unser Wissen wieder aus den hinteren Ecken des Gehirns heraus gekramt. Alles ist noch da. Das Verständnis und das Grundwissen ist abrufbar. Im Unterschied dazu könnte meine Mama, die im Steuerbüro tätig ist, oder auch ein Mitarbeiter (ja, auch die in leitenden Positionen) von bestimmten Drogerie-Ketten kaum etwas mit den Recherche-Ergebnissen anfangen. Von einer Prüfung auf Richtigkeit und Relevanz mal ganz abgesehen. Deshalb ist eine Apothekerin die perfekte Kandidatin für diese Aufgabe. Ich würde mich mal aus dem Fenster lehnen und sagen, die einzig wahre Kandidatin.


Jetzt kommt es gelegentlich vor, dass diese tolle, qualitativ hochwertige, Medikationsanalyse über den Patienten zum Arzt wandert und sich gar nichts ändert. Die Ärztin ignoriert die Vorschläge und Korrekturen, führt keine Anpassungen durch und die Arbeit ist schlichtweg für die Katz. Warum ist das so? Man fühlt sich dann schon etwas in der Pharmazeuten-Ehre verletzt und fragt sich, warum die Ärztin das einfach so abschmettert.

Tja, Kommunikation und Soft-Skills (die eigentlich nicht soft, sondern für den Erfolg eines jeden Unternehmens von erheblicher Bedeutung sind. Wie nennt es John Strelecky nochmal? Life-skills oder auch Lebens- bzw. Überlebensfähigkeiten?) sind hier gefragt. Der Ärztin einfach einen Zettel über Dritte hinzu klatschen ist auch nicht wirklich die feine englische Art. Oft wissen wir Apothekerinnen gar nicht, ob der Patient bereits andere Medikamente bekommen hat, welche nicht angeschlagen haben, die wir jetzt wieder neu empfehlen. Außerdem hat der Patient vielleicht nicht mit einer wichtigen anderen Diagnose herausgerückt, weshalb wir auch hier eventuell Fehler gemacht haben könnten. 


Deshalb ist Kommunikation enorm wichtig. Es sollte im Apotheken-Team immer diejenige solche Analysen und Gespräche führen, welche die besten kommunikativen Eigenschaften mitbringt. Diejenige, die mit den meisten Charakteren von Menschen umgehen kann und ein hohes Selbstvertrauen aufweist. Das muss also nicht zwingend die Chefin oder Filialleiterin sein. Unbedingt aber jemand, der es einfach sehr gut kann. Diese Person sollte prinzipiell die komplette Arzt-Apotheker-Kommunikation führen. Von Impfstoffvorbestellung, über Praxisbedarf bis hin zur Medikationsanalysen. Auch das Liefern von Arzneimitteln ist hilfreich, da so ein persönlicher Kontakt entsteht. Zu Schwestern und Ärztinnen. So bekommt man vielleicht auch eine extra Durchwahl-Nummer ins enge Arztzimmer, wenn dringend etwas zu klären ist. Die Kommunikation verläuft so auf Augenhöhe durch eine empathische persönliche Beziehung.

Ist es dann nicht toll, wenn man eine Analyse macht, die zwei Verbesserungsvorschläge enthält und in diesem Moment fix die Ärztin anruft, um sie darüber zu informieren? Sich im Gegenzug auch anzuhören, was sie zu sagen hat? Nur so kann diese Pharmazeutische Dienstleistung ein Erfolg sein. Alles andere ist nur Papier mit Worten darauf. Und ja, es handelt sich um viel Arbeit, insbesondere Vorarbeit, die sich erst langfristig so richtig auszahlt.

Am Ende bringt es alle weiter, vor allem hilft es letztendlich den Patienten, die dadurch von einer optimalen medikamentösen Therapie profitieren. Win-Win-Win quasi. 


<3 

Das Föhnkabel-Dilemma

2024/07/24

Kennt ihr das auch? Ihr tretet morgens (noch viel zu früh und viel zu müde) frisch geduscht vor den Badezimmerspiegel und wollt gerade beginnen eure Haare zu föhnen. Ihr kramt den Föhn aus dem Fach (was oft nervig ist, weil daneben noch andere Föhns liegen und die Kabel miteinander verheddert sind), steckt den Stecker in die Dose und seht dann mit noch ganz kleinen Augen, dass sich ein Knoten im Föhnkabel gebildet hat. 


In diesem so zufälligen Moment kommt unser wahres Ich zum Vorschein. Manchmal gepaart mit starker Müdigkeit, weil die Kinder nachts wieder viel Aufmerksamkeit brauchten, oder Stress, da man ja schnell auf Arbeit muss und jetzt keine Zeit für diesen Knoten hat. Vielleicht ist dir der Knoten auch bereits gestern und vorgestern aufgefallen. Du fragst dich: Warum macht den keiner raus? Andere Menschen in diesem Haushalt föhnen sich doch auch die Haare und nicht nur ich. Wie ist der Knoten da rein gekommen? Wie geht das eigentlich? Gibt es jetzt einen Kurzschluss, wenn ich einfach mit Knoten föhne? Mein Vater erzählte mir als Teenager irgendetwas über Spulen und elektromagnetische Felder...


In dieser Zeit, in der wir uns über den Knoten ärgern bzw. über seine Herkunft nachdenken, haben andere Menschen den Knoten einfach entfernt und sich die Haare geföhnt. Es gibt Leute, bei denen existieren keine Föhnkabel-Knoten über einen längeren Zeitraum. Nie. Sind diese Menschen anders? Sind sie strukturierter, produktiver oder müdigkeitsresistenter? Ist es nicht das gleiche Phänomen, wie ein dauerhaft ungemachtes Bett, eine leere Rolle Klopapier neben der Toilette oder auch ein riesiger Berg Pfandflaschen im Abstellraum? Heißt also "Knoten im Kabel" auch gleich, dass ich faul bin und mein Leben nicht im Griff habe? 

Es gibt Tage, da entferne ich den Knoten einfach sofort und es gibt Tage, da ignoriere ich ihn. Je nach Gemütslage, Tageszeit und Stimmung. 

Habe ich ihn allerdings mal sofort auf der Stelle entfernt, fühle ich mich immer besser als vorher. Vielleicht, weil ich eine nervige Sache einfach geregelt habe, einen Haken dran mache und jetzt gut gelaunt meine Haare föhnen kann. Ohne, dass es einen Kurzschluss gibt (Danke Papa). Deshalb versuche ich mittlerweile immer, den Knoten sofort zu entfernen, einfach wegen des sofortigen kleinen Dopamin-Kicks, der daraufhin folgt. 


Mir ist auch schon einmal aufgefallen, dass zwei Knoten im Föhnkabel zu sehen sind. Krass, noch mehr Arbeit! Dafür muss man ja sogar den Stecker wieder aus der Dose ziehen, um die Knoten halbwegs ordentlich zu entfernen. Außerdem besteht die Schwierigkeit, dass man beim Entwirren aus Versehen einen Dritten einarbeitet.


Nun gut, wir kennen alle diese Momente, doch vielleicht freuen wir uns ab sofort auf den nächsten Knoten, entwirren ihn in nur fünf kurzen Sekunden und fühlen uns danach atemberaubend großartig, weil wir genau wissen, dass dieser Tag jetzt einfach nur mega gut werden kann. 

<3 

Tschüss Apotheke!

15. Juni 2024

Heute darf ich euch ein kleines Geheimnis verraten:

Ich werde ab sofort hauptberuflich als freie Fachautorin arbeiten.

Für manche ist es nur ein Satz, für mich bedeutet er so viel mehr. Bereits seit einigen Jahren schreibe ich nun Fachartikel für den Pharmazie- und Apothekenbereich. 2022 durfte ich mein erstes eigenes Buch veröffentlichen, worauf ich besonders stolz bin. Jeder fertige Text, jede einzelne Recherche oder auch jedes noch so kurze Interview-Gespräch lassen in meinem Bauch die Schmetterlinge tanzen. Es ist ein Gefühl von frisch-verliebt sein, Nervosität und Zufriedenheit. Ein Gefühl, was ich beruflich so wahrscheinlich noch nie gespürt habe.

Ich habe es wirklich genossen so viele Jahre in der öffentlichen Apotheke zu arbeiten. In meinen älteren Blog-Beiträgen habe ich von meinen Kollegen und dem ganzen Arbeitsumfeld geschwärmt, weil ich jeden Tag sehr gerne auf Arbeit gegangen bin. Dennoch hat sich in den Jahren heraus kristallisiert, dass viele Bereiche des alltäglichen Apo-Wahnsinns so gar nicht meiner Natur entsprechen. Jedenfalls meiner jetzigen Allgegenwärtigen. So etwas ändert sich von Zeit zu Zeit und das ist auch okay. 

Nur, weil ich mit 17 Jahren entschieden habe, Pharmazie zu studieren, heißt das nicht, dass ich bis an mein berufliches Ende immer den gleichen Job ausübe. Diese Gesellschaftsidee passt nicht zu mir. Bereits vor ein paar Jahren saß ich mit zwei Freundinnen in einem spanischen Restaurant und wir stellten uns die Frage: Wollen wir unseren jetzigen Job für immer ausüben? Bereits an diesem Abend antwortete ich: Nein, für immer kann ich mir das nicht vorstellen. 

Irgendwie befand ich mich die letzten Jahre wieder auf der Suche. Habe Chancen und Gelegenheiten gesucht und auch genutzt. Die Arbeit als Fachautorin ist gewachsen. Ich habe das Gefühl, dass ein Artikel, welcher von einer studierten Pharmazeutin verfasst wird, ein hohes qualitatives Ansehen hat. Im Alltag in der öffentlichen Apotheke habe ich dieses Gefühl häufig verloren. Vor allem innerhalb der Gesundheitsberufe wird das eigene Know-How klein gehalten. Als Beispiel sei die Medikationsanalyse genannt. Diese durchzuführen, passt zu dem Wissen eines Pharmazeuten wie die Faust aufs Auge. Quasi die eigene Königsdisziplin. Und doch wird sie von einigen ärztlichen Kollegen nicht ernst genommen, abgeschmettert oder wird nicht gewünscht. Um es sich mit diesen Kollegen nicht zu verscherzen, verzichtet die eine oder andere Apotheke auf diese so wichtige pharmazeutische Dienstleistung. Schade! So meine Beobachtung aus den letzten Monaten.

Heute, mit 33 Jahren, bin ich froh, dass ich so gut auf mein Bauchgefühl hören kann. Ein tiefes Vertrauen in das eigene Können und den Wunsch, sich beruflich wie frisch-verliebt zu fühlen, sollte doch dazu beitragen, alle paar Jahre den aktuellen beruflichen Weg zu analysieren und notfalls einfach über Bord zu werfen. 

Leute, ich freue mich so auf die neue Aufgabe! 
Danke, dass ihr hier seid.

Eure Caro

The struggle is real

25. August 2023

Zeit
Wie kostbar diese ist, war mir schon lange unterschwellig klar, aber erst als Mama lernt man ganz neu, wie rar diese ist. In fünfzehn Minuten Schlafenszeit meines mittlerweile sechs Monate alten Sohnes schaffe ich gefühlt zehnmal so viele ToDo's abzuarbeiten, wie früher in einer ganzen Woche. Jede sinnlos verschwendete Minute stelle ich in Frage und das in Momenten, in denen ich wieder dieses digitale Helferlein namens Handy in der Hand halte. Ja, auch jetzt gerade schreibe ich diese Zeilen auf meinem Smartphone.

Immer montags studiere ich meinen Wochenbericht, der mir sagt, wie viel Bildschirmzeit ich in der vergangenen Woche an diesem zeitraubenden Monitor verbracht habe. Ich bin jedes Mal aufs neue erstaunt darüber, wie viel es doch ist. Dabei bin ich doch (mehr oder weniger erfolgreich) konsequent:
Handy weg beim Essen, Handy weg nach dem Aufstehen und vor dem Zubettgehen. "Nicht stören" Zeit zwischen 22Uhr und 7:30Uhr eingerichtet. Klingt alles prima, dennoch sind es durchschnittlich knapp zwei Stunden täglich am Handy. Ohne, dass ich auf Instagram und Co. eigenen Content produziere oder poste.

Den Black Mirror gibt es also wirklich und nicht nur auf Netflix.

Jetzt frage ich mich berechtigterweise: Möchte ich zukünftig wieder (noch) mehr meiner kostbaren Zeit an diesem Ding verbringen oder lieber die Zeit anderweitig investieren? Was sind denn eigentlich meine neuen Ziele und welche Rolle spielt Instagram dabei? Alles irgendwie noch ungeklärt. Naja, nicht ganz, ich habe schon einen abstrakten Plan von meiner beruflichen Zukunft, aber in wieweit Social Media darin eine Rolle spielt ist noch umstritten. Das Internet-Engelchen auf meiner Schulter möchte an manchen Tagen gleich wieder drauf los posten und Beiträge erstellen, während das Teufelchen, auch "Real-World-Engelchen" genannt, gleich wieder Einwände vorbringt.

The struggle is real

Und wenn ja, wie starte ich? Viel Zeit investieren und täglich neuen starken Wissensinhalt liefern? Oder einfach in die Kamera plappern, was ich den lieben langen Tag als Apothekerin, Schreiberling und Neu-Mama so anstelle? Videos aufnehmen und so aufarbeiten, dass ich am Ende viele Klicks bekomme und meine Seite durch die Decke schießt. Klingt aktuell für mich alles nach Stress und viel Arbeit für die Katz. Die digitale Apotheken-Bubble lässt mich aber einfach nicht los und deshalb überlege ich ständig hin und her was kommen wird. Denn die Menschen, die ich durch Instagram kennengelernt habe, möchte ich definitiv nicht missen und unbedingt wiedersehen <3

Liebe KollegInnen und FollowerInnen
Es bleibt spannend. Schauen wir einfach mal, was die Zukunft bringt. 

Die berühmte Retrospektive

09. Februar 2023

Zu Beginn meiner Arbeit als Fachautorin Anfang 2019 stolperte ich zum ersten Mal über den Begriff "Retrospektive". Eine Sache "zurückblickend" betrachten, leuchtet auf jeden Fall gleich ein. Damals im Zusammenhang mit den Wechseljahren der Frau hätte ich nicht gedacht, welch wichtige Bedeutung es in meinem Leben haben wird. Und eigentlich auch im Leben aller, wenn man mal genauer darüber nachdenkt.

Menschen blicken oberflächlich auf das Leben anderer und beurteilen es mit: "Ja, dem fällt alles zu, toll!" oder "Die hat ein Haus, ein Kind, eine tolle Ehe, einen klasse Job und reist mehrmals im Jahr um die Welt." Oder auch: "Wow, der ist so unabhängig! Keine Verpflichtungen und Kinder, viel Geld, ist immer unterwegs und irgendwie nie einsam, denn er hat ständig eine spannende Affäre am laufen." Häufig ertappt man sich auch selbst dabei, andere zu beurteilen. Doch wenn man mal genauer darüber nachdenkt, nagen oft immer genau die Dinge an einem, die man selbst noch nicht erreicht hat oder die man selbst so gern hätte.

Was man häufig nicht bedenkt ist, dass alle diese glücklichen Menschen Entscheidungen im Leben getroffen haben, dass sie genau dieses zu ihnen passende glückliche Leben führen können. Keiner hat es leicht. Erst einmal muss man herausfinden, was man denn wirklich vom Leben will und sich von den ganzen Schubladen der Gesellschaft abkoppeln. Manchmal sind Ideen für Lebensentwürfe im ersten Moment total absurd. Außerdem gibt gern jeder seinen Senf dazu, warum man genau das - so - nicht - machen sollte. "Viel zu riskant! Zu viel Veränderung! Du hast doch alles, was du brauchst, was soll es denn noch alles sein?" Dabei ist man genau jetzt an einem so wichtigen Punkt, um sein eigenes Leben in die individuelle "einzig wahre" richtige Bahn zu lenken.

Manchmal müssen Menschen auch erst leiden, bevor sie die Augen für ihre Zukunft öffnen können oder wollen. Manch einer erleidet einen Schicksalsschlag, ein anderer sieht seine so lang geplante Zukunft in Trümmer zerfallen, weil sich die Ehefrau abrupt scheiden lassen will oder der lang ersehnte Wunsch nach eigenen Kindern einfach nicht in Erfüllung geht. Genau jetzt beginnen die wichtigen Momente, in denen man sich selbst besser kennenlernt. Im besten Fall überlegt man, was man vom Leben denn noch will, außer dieser einen Sache? Sind die verlorene Ehefrau oder das noch nicht geborene Kind unüberwindbare Hindernisse, nicht doch ein erfülltes, aber anderes, Leben zu führen? Wie kann ich aktiv werden?

Ganz schön schwer, diese Wochen, Monate oder gar Jahre, in denen man versucht, zwischen Trauer, Stimmungstiefs, sinnlosen Tagen oder volltrunkenen Nächten irgendwie seinen eigenen Weg zu finden. Von außen sagt sich das immer so leicht. Und doch kommen wir Menschen häufig an einen entscheidenden Wende-Punkt, an dem wir denken: "Irgendwie bin ich sogar dankbar dafür, dass es genau so gekommen ist." Sonst hätte ich vielleicht niemals diese neue Berufschance ergriffen, meinen Lebensmittelpunkt verlagert, die lang ersehnte Weltreise gemacht oder das ländliche kleine Tiny-Haus mit Gemüsegarten bezogen.

Retrospektiv betrachtet ist alles perfekt!

Zum Glück hat mir das Leben diese Lehre erteilt, an der ich wachsen und mich richtig kennenlernen konnte.

Danke!

Und manchmal ist alles ganz klar

31. Oktober 2022

Die Apotheke hier, ein neues spannendes Projekt dort und auf einmal hat man ganz schön viel zu tun. Ich bin ein absoluter Fan neue Dinge auszuprobieren und lasse mich ungern in eine einzelne Schublade stecken. Es gibt so viel zu entdecken, warum sollten wir uns auf nur einen Berufsweg einschießen, wenn man heutzutage so zahlreiche tolle Möglichkeiten haben kann? Doch auch ich stehe manchmal da und schaue auf die vielen Dinge, die ich so tue, um beruflich voran zu kommen und am Ball zu bleiben.

In den letzten Wochen und Monaten war ich einfrig damit beschäftigt, mich auf eine tolle neue Lebensveränderung einzustellen. Und siehe da: auf einmal war mir ganz Vieles glasklar. Welches Projekt benötige ich, um meine aktuellen Ziele zu erreichen? Was macht mir Spaß und was empfinde ich den Großteil der Zeit als anstrengend oder Ballast? Manchmal muss man sich auch von den Dingen trennen, von denen man dachte, man macht dort die nächsten Jahre noch genauso eifrig weiter wie bisher.

Zum Ende des Jahres werde ich auf Instagram nicht mehr aktiv sein. Damit meine ich meinen Apotheken-Blog @how_to_apotheke. Vor fast genau 2 Jahren saß ich in einer recht schwierigen Situation meines Lebens auf der Terrasse mit einem Glas Chardonnay und habe irgendwie den starken Impuls gespürt, mein Instagram-Profil zu starten. Ich hatte eine echt tolle Zeit! Neben meiner Arbeit als Fachautorin, die ich seitdem enorm ausbauen konnte, habe ich ein tolles Netzwerk an Kollegen und sogar freundschaftlichen Beziehungen aufbauen können. Ich blicke auf die zwei großartigen Veranstanltungen #pharmabeats und die Expopharm München in 2022 zurück, bei denen ich endlich die Gelegenheit hatte, viele von euch persönlich kennenzulernen. Auch die ein oder andere besondere, verrückte oder emotionale Begegnung möchte ich auf keinen Fall missen. Manche Momente bleiben einfach immer im Kopf.

Natürlich bin ich nicht einfach weg: mein Account wird nicht gelöscht, denn ich möchte weiterhin bei euch allen auf dem Laufenden sein. Nur bei mir wird es etwas ruhiger. Und das ist auch gut so. So kann ich Platz für neue tolle Projekte schaffen und mich immer weiter entwickeln. Ich freue mich auf die Zukunft und über jeden weiteren Austausch, den ich mit euch haben kann. Und wer weiß - vielleicht kehre ich auch schneller zurück als geplant! Hauptsache, es fühlt sich richtig an.

Mutig ist derjenige...

30. Mai 2022

... der Angst hat und es trotzdem macht. 

Klingt irgendwie sehr dramatisch. Um die Worte zu verstehen fehlt uns im Alltag häufig der Sinn fürs Wesentliche. Stress im Beruf, der uns gar nicht gefällt, oder unendlicher Termindruck im Privatleben lassen im Kopf dieses Denken fürs wirklich Wichtige selten zu. Neues macht uns Angst und so verlassen wir nur ungern unsere bequeme Komfortzone. Warum auch? Geht schon alles irgendwie...

Meist sind es schlimme Dinge im Leben, die uns zum Umdenken anregen. Sei es eine Krankheit, das aktuelle Weltgeschehen, eine verlorene Liebe oder ein unerfüllter Wunsch, der alles auf den Kopf stellt. Erst dann startet eine Art Umdenken: Wir beginnen, unser Leben neu zu definieren und trauen uns aus unserer Höhle hervor. Wo könnte die Reise denn hingehen? Gibt es wirklich nur diesen einen Weg? Was wollte ich schon immer einmal machen? Wovor habe ich Angst?

Lässt du diese Gedanken in dein Leben, fühlst du dich irgendwann viel freier und traust dich automatisch mehr. Risiko ist nicht das eine große Problem, sondern ein Teil der Weiterentwicklung. Ende April diesen Jahres hat mich eine Freundin bei zwei Gläsern Wein spontan dazu ermutigt, an einem Stand-Up-Paddle Rennen teilzunehmen. Zum Verständnis: das sind diese Bretter, mit denen man im Stehen, ausgerüstet mit einem Paddel, übers Wasser fährt. Für sie als Profi kein Problem, für mich als nicht mal Hobby-Paddler schon eher schwierig. Also startete ich mit ihr am 1. Mai bei diesem Rennen neben knapp 20 anderen Teilnehmern: 3 km waren dann doch ganz schön lang. Nach 32 Minuten kam ich als Letzte ins Ziel - das war aber unwichtig. Dieses Gefühl, einfach mal über den eigenen Schatten zu springen und zu starten, ohne Vorbereitung oder viel Überlegung, war einfach gigantisch.

So ist es mit vielen Dingen: Du startest mit einer neuen Sache und entweder geht sie gut oder nicht. Hin und wieder wirst du auch Enttäuschungen ernten und dann an dir Zweifeln. Bin ich gut genug? Was mach ich hier überhaupt? Braucht das wirklich irgendwer? Höre bitte nicht auf, wenn du an so einem Punkt angelangt bist! Verbessere dich stetig, nimm alle Erfahrungen mit und sei stolz auf dich, dass du ein bisschen verrückt bist. VER-RÜCKT - also etwas abweichend vom Durchschnitt und der allgemeinen Norm. Nichts wirklich Außergewöhnliches, oder?

Verabschiede dich auch davon, jedem zu gefallen. Es wird immer Menschen geben, die deine Entscheidungen hinterfragen oder sich schlicht und einfach nicht dafür interessieren. Du bist gerade total motiviert und startest ein neues eigenes Projekt und erntest von der Familie nur ein: "Aha, mh - also bei mir ist das ja so..." (ihr kennt diese Leute sicher auch :D). Es reicht voll und ganz wenn du einen Verbündeten hast, nämlich dich. Und auf die Lange Sicht betrachtet wird sich am Ende alles lohnen: Jedes Risiko, jede Enttäuschung und jede noch zu verrückte Idee, die in dir gewachsen ist.

Wie ich den Handverkauf liebe...

20. April 2022

Das Thema Handverkauf in der Apotheke schwirrt diese Woche ganz schön in meinem Kopf herum... 

Ich nenne es mal "Hass-Liebe"

Mittlerweile stehe ich wirklich sehr gerne vorn in der Offizin und bediene unsere Kundschaft. Mir ist das freundliche Auftreten besonders wichtig. Jeder Kunde wird begrüßt noch bevor er "Hallo" rufen kann. Das Beratungsgespräch versuche ich kurz und knapp zu halten... das ist einfach mein Ding, dieses ringsherum können meine Kollegen definitiv besser als ich. Dennoch fülle ich diese Zeit mit meinem geballten Wissen rund um Arzneimittel, Therapie und Zusatzempfehlungen. Ich merke immer wieder, was für einen großen Einfluss das eigene Selbstbewusstsein hat. Je sicherer ich mich in der Beratung fühle, desto besser fließen die Worte und desto ehrlicher kommt alles beim Gegenüber an. Schon beim Sprechen merke ich selbst, dass das Gespräch gut läuft. Oder halt manchmal nicht. Kennen wir doch alle, oder?

Nicht so gut funktioniert es, wenn der Kunde und ich so gar nicht harmonieren. Das ist auch nicht schlimm, aber es schlägt sich in Gestik, Mimik und Körperhaltung wieder. Hier kann man nur lernen und versuchen in Zukunft all dies auszublenden.

Zu guter Letzt ist mir eine freundliche Verabschiedung sehr wichtig. Jemanden einen schönen Tag zu wünschen ist das Mindeste. So verlassen die Kunden alle gut gestimmt die Apotheke und kommen sicher beim nächsten mal gerne wieder.

Ich bin ehrlich: nach 2h reicht es mir meistens. Ich merke dann wie meine Motivation flöten geht und ich das gerade beschriebene nicht mehr zu 100% umsetze. Dann verkrümel ich mich auch gerne ins Büro und kümmere mich um Social-Media, Organisatorisches oder den Dienstplan. Die Mischung macht es auf jeden Fall spannend, täglich in die Apotheke zu gehen. Ein Vollzeit-Job ausschließlich im Apotheken-Handverkauf könnte ich mir allerdings nicht vorstellen, da fehlt mir die Priese Selbstverwirklichung.

Zum Glück können wir Apotheker und Apothekerinnen heutzutage so viele Bereiche ausfüllen, dass für jeden etwas Spannendes und Abwechslungsreiches dabei sein mag. Für den einen ist es eine Vollzeit-Stelle in der Offizin, für den anderen eine Mischung aus vielen einzelnen Jobs rund um das Thema Pharmazie und der Dritte gründet ein eigenes Apotheken-Imperium mit Filialen, Onlinehandel und Co. Wichtig ist nur, dass man erkennt, wo man genau hin möchte und diesen Weg dann auch geht.

Das "romantische" Leben als Fachautorin

10. März 2022

Ach, wie ist es nicht schön...
Ich sitze an einem tollen Ort, ob drin oder draußen ist ganz egal. Dabei genieße ich die Sonnenstrahlen im Gesicht und habe mein Notizbuch in der Hand. Während ich einen leckeren Kaffee schlürfe gehe ich meine Aufgaben durch und schreibe an meinem aktuellen Text. Die Worte sprudeln nur aus mir raus und alles läuft wie von selbst. Kein Stress oder Zeitdruck, das ist vorbei.

So stellen wir uns das doch alle vor, oder? Nur ist das Schreiben von Fachtexten gar nicht so romantisch, wie man immer denkt.

In meinem Fall ist das Leben als Fachautorin abenteuerlich und ich kann mich super ausleben. Irgendwie kann ich gut den Alltag in der Apotheke ausgleichen und mein Wissen als Apothekerin und Pharmazeutin mal wieder unter die Leute bringen. Vor allem in anderen Worten als in der Offizin. Ich arbeite von zu Hause, freiberuflich. Das bedeutet, ich muss sicherstellen, immer eine gewisse Auftragsmenge zu haben, damit sich die Verschiebung meiner Stunden, weg von der Apotheke - hin zur Fachautorin, auch lohnt. 

Zuletzt habe ich für die online-academy, eine E-Learning Plattform für Schweizer ApothekerInnen, eine große Fallstudie über das Thema Allergien geschrieben. Tolles Thema, einmal dieses aktuell präsente Gebiet von allen Blickwinkeln zu beleuchten. Und dann sitzt man zu Beginn vor einem weißen Blatt Papier (oder in meinem Fall einem leeren Google Docs Dokument) und überlegt. Ok, zuerst Recherche. Die muss natürlich auf fundierten Quellen beruhen, top aktuell sein und dann feinsäuberlich in ein Literaturverzeichnis übertragen werden. Dann eine Gliederung entwerfen... puh... ok...
Wo fange ich an, was ist wichtig, was wissen eh schon alle? Worauf kommt es an?

Dann hat man einen Teil zu Papier gebracht und merkt, dass das noch zu oberflächlich ist und fängt an weiter du recherchieren und zu korrigieren. Wobei diese Phase dann einfacher von der Hand geht, wenn man "nur noch" das bereits Geschriebene verfeinert.

Hinzu kommt im Alltagsgeschehen Fristen einzuhalten. Auch wenn der kreative Faden einmal verloren gegangen ist, muss die Arbeit endlich fertig werden. Da sitze ich auch gerne mal Samstag und Sonntag bis 23 Uhr vor dem Rechner.

Und doch ist es am Ende immer ein absolutes Glücksgefühl: Die fertige Arbeit online oder gedruckt zu lesen. Gutes Feedback zu bekommen. Zu wissen: Wow, ich habe wirklich wieder etwas Tolles geschafft. Ich bin stolz auf mich. Dieser sagenhafte Moment ist jede Sekunde wert, die vielleicht auch nicht angenehm war. Natürlich wird man von Text zu Text immer sicherer und weiß mit Prokrastination und Co. besser umzugehen. Neue Dinge sind generell immer anstrengender, als einfach weiter zu machen, wie bisher.

Und übrigens: draußen auf der Terrasse schreiben ist uncool: es blendet, wird schnell zu warm und man wird von allem möglichen abgelenkt. Auf der Wiese im Garten darf man ruhig einfach nur entspannen und die Arbeit im Haus lassen.

So viele neue Ideen

11. Februar 2022

Wie schnell sind die ersten Wochen des neuen Jahres schon wieder vergangen? Das allzeit präsente Virus hat uns nach wie vor im Griff und schränkt den normalen Alltag (den vor März 2020) immernoch ein. 

Das schöne an unserem Beruf als ApothekerIn, PTA, PKA und Co. ist es, dass wir recht krisensicher durch diese turbulente Zeit kommen und eher noch mehr neue Aufgaben erledigen als zuvor. Fluch und Segen zugleich.
Irgendwie habe ich zu Beginn der Pandemie meine ganze Nachbarschaft etwas neidisch angeschaut, dass auf einmal Homeoffice so verbreitet war und gefühlt alle zu Hause waren, außer mein Mann (ja, die Architekten haben auch immer viel zu tun) und ich...

Das ist natürlich zugespitzt ausgedrückt, natürlich waren es nicht ALLE außer WIR, aber dieses Gefühl nach mehr zu Hause sein war auf jeden Fall da. 

Jetzt sitze ich gerade hier, zu Hause, und schreibe Fachartikel, arbeite an meiner Website, dem Instagramprofil und neuerdings auch am Instagramprofil für den Shop unserer Apothekeneigenmarke (@aromaoel_manufaktur). Ich habe in den letzten Wochen so viele neue Ideen gesammelt, die ich gerne umsetzen möchte. Wo fange ich nur an? Was ist sinnvoll? Womit verschwende ich vielleicht nur meine Zeit? Oder nach dem Motto: Einfach mal anfangen, wird schon gut gehen?

Aufgrund häufiger Nachfragen aus dem Apotheker-Kollegenkreis was das Thema Social-Media Marketing für Apotheken angeht, werde ich in den kommenden Wochen einen einfachen Handlungsleitfaden erstellen, der es ermöglicht, ein einladendes Instagram-Profil als Apotheke zu erschaffen ohne eine externe Firma zu beauftragen. Schließlich ist Social-Media ein sozialer Ort, der mit Emotionen, echten Menschen und aktuellen Situationen gefüllt werden möchte. Nichts ist langweiliger, als unpersönliche Beiträge, die das besondere Alleinstellungsmerkmal deines Teams nicht mal annähernd präsentieren.

Diese Idee, diesen Schritt zu gehen, kreist bereits einige Zeit in meinem Kopf hin und her, deshalb muss es jetzt einfach in die Tat umgesetzt werden.  Ich hoffe, ich kann euch mit meiner Instagram-Erfahrung der letzten 2 Jahre behilflich sein und eure persönliche Digitalisierungsreise weiter vorantreiben.


Wenn der Nebenjob viel mehr wird...

05. Oktober 2021

Viele Menschen verspüren in ihrem Leben diesen Drang, immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Unsere Generation hat viel mehr Möglichkeiten, als irgendeine es jemals zuvor hatte. Wir können von zu Hause arbeiten oder von überall auf der Welt -
So vieles ist möglich

Ich weiß noch im Hauptstudium, da habe ich mir überlegt, dass das Schreiben für eine Zeitschrift wie die PZ oder DAZ ein toller Job wäre. Nur leider war das freie Arbeiten von überall noch nicht alltäglich und andere Bereiche waren ebenso reizvoll. Nach mehreren Praktika in der Pharmaindustrie, was immer ein Traum von mir war, merkte ich, dass diese Arbeit nicht zu mir passte. Viele Berichte, Büroarbeit, wenig Praxis und vor allem das Herumschlagen mit Geldern von oben und vorgeschriebenen Vorgehensweisen haben mir die Lust etwas genommen.
Geld ist eben nicht alles.

Deshalb entschied ich mich für den Job in einer öffentlichen Apotheke. Schnell konnte ich zur Filialleiterin aufsteigen. Die Arbeit gefiel mir extrem. Ich hatte und habe seitdem
eine tolle Chefin, die mir viel Freiraum lässt und meine Art der Leitung und Führung absolut zu schätzen weiß.
Ich war angekommen.

Doch ein paar private Dämpfer, die wohl jeder auf die ein oder andere Art im Leben durchmacht, haben mich dazu veranlasst, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Ich wollte weiterhin gutes Geld verdienen, aber mehr frei arbeiten. Ich erstellte deshalb meine Instagramseite um meine Gedanken zu teilen. Alles, was mich im Apotheken-Alltag beschäftigt, schreibe ich nieder. Das Schreiben macht mir sehr viel Spaß, weshalb ich mir als Ziel setzte bei ein paar pharmazeutischen Zeitschriften und Webanbietern die Chance zu bekommen, für sie Artikel zu schreiben.

Dieses Ziel konnte ich Dank Instagram schnell erreichen, denn ich bekam dort auf der Plattform ein Angebot, was einfach traumhaft war. Seitdem schreibe ich für verschiedene Online- und Printanbieter Fachartikel im pharmazeutischen Bereich und konnte ohne Probleme die Arbeit in der öffentlichen Apotheke etwas reduzieren. Natürlich unter Abgabe der Filialleitung -
Aber Hey: Wenn du etwas gefunden hast, was dir wirklich entspricht, fällt dir so ein Schritt mehr als leicht.

Ich habe seitdem mehr Zeit für meine Familie und liebe die Arbeit von zu Hause, die soviel Freiheit und Selbstbestimmtheit für mich bedeutet. Die öffentliche Apotheke gehört dennoch immer mit dazu, denn so ganz vereinsamen möchte ich nicht. Ich liebe die Abwechslung und freue mich, nun einen Alltag zu leben, der momentan super zu mir passt.

Ich möchte alle ermutigen, Chancen zu erkennen, auf die eigenen Gefühle zu hören und einfach zu machen. Tust du etwas mit Leidenschaft, springt auch Geld dabei raus. Sicherheit ist nicht alles, darf aber mit der bestimmten Prise Risiko immer ein Teil bleiben.

Der Apothekerberuf ist so vielseitig, sei wachsam und halte deine Augen offen.

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